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Die europäische Chance der Digitalisierung

Sind „Digitaler Kommerzialismus“ wie in Nordamerika oder „Digitaler Autoritarismus“ wie teilweise in Asien die einzigen möglichen Ausprägungen des digitalen Zeitalters? Nein, sagt die Wissenschaft und die Politik in Wien und ist damit Vorreiterin eines europäischen Weges der digitalen Transformation. 

Einer der Erfinder des Internets, Tim-Berner Lee, gibt frustriert zu, dass sich nicht alle Hoffnungen in das Web erfüllt haben. „Das System versagt“, damit meint er, dass die Digitalisierung zwar ungeahnte Möglichkeiten eröffnet, aber auch ernsthafte Bedenken aufwirft: die Monopolisierung des Internets, die Zunahme extremistischer Meinungen und Verhaltensweisen, die durch soziale Medien orchestriert werden, die Bildung von Filterblasen und Echokammern als Inseln unzusammenhängender Wahrheiten, der Verlust der Privatsphäre und die Ausbreitung der digitalen Überwachung.

Dagegen stellt und stemmt sich das in Wien entstandene „Manifest des Digitalen Humanismus“, initiiert durch Vertreter:innen insbesondere der TU Wien und des Wiener Wissenschafts-, Forschungs- und Technologiefonds. Jetzt liegt die internationale Festigung durch internationale Expert:innen mit dem zentralen Buch „Perspektiven des Digitalen Humanismus“ vor.

In meiner Zusammenfassung ist es das Commitment, den Menschen als Nutznießer in den Mittelpunkt des Technologieeinsatzes zu stellen. Die Verwaltung und die Politik in Wien lebt bereits diesen dritten Weg in ihren Projekten und Zielvorgaben. Aber auch Firmen finden im Digitalen Humanismus zunehmend die sinnerfüllten Fundamente für ihre Transformation. Die Unternehmensstrategien geben es vor: Digitale Technologien werden nicht zum Selbstzweck eingesetzt („Blockchain ist cool, lass uns damit was machen!“), sondern dienen einem gesteigerten Nutzen von Kund:innen, Mitarbeiter:innen und Partner:innen in der Wertschöpfungskette. Dass diese Herangehensweise die langfristige Profitabilität eines Unternehmens unterstützt, ist ein guter Beitrag zur Versöhnung von Kapitalismus, Humanismus und Digitalisierung. Und das Ganze made in Vienna. 

Weiterführende Details: https://dighum.ec.tuwien.ac.at/